07. April 2020
Autor: Serdar Bulut
Tags: Vernetzte Produktion

Prozessoptimierung: Reduzierung von Medienbrüchen und Informationsverlusten III

Umsetzungsprojekt mit der Solidtec GmbH

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Jeder Medienbruch ist eine mögliche Fehlerquelle. Wann immer Informationen von einer Form in die nächste übertragen werden, entsteht ein Risiko - die Fehleranfälligkeit wächst. Dieses Risiko steigt rasant mit der Länge von Prozessketten und der Komplexität von Prozessnetzwerken. Experten des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums und die Solidtec GmbH sind dieses Problem mit dem Umsetzungsprojekt "Reduzierung von Medienbrüchen und Informationsverlusten" angegangen.  Gemeinsam haben sie Medienbrüche und Informationsverluste aufgedeckt, die die Bearbeitung von Fertigungsaufträgen in der Produktion verlangsamt haben. Das Ergebnis: ein Erfolg.

Die meisten KMUs sind über Jahre und Jahrzehnte sozusagen “natürlich” gewachsen - und das oft ohne an übergreifende Lösungen für Geschäfts- und Produktionsprozesse zu denken. Häufig haben verschiedene Abteilungen eines Unternehmens eigene Teillösungen entwickelt. Das Ergebnis des Wildwuchses: Interne Prozesse werden komplexer und das Geschäft leidet. Wie Unternehmen diesem Trend gegenwirken können? Durch Geschäftsprozessoptimierung.

Genau das haben das Kompetenzzentrum und das Rapid-Tooling-Unternehmen aus Dieburg gemacht. Zunächst haben sie Verbesserungspotenziale auf Grundlage vorher festgelegter Key-Performance-Indicators (KPIs) ermittelt. Dann haben sie eine Strategie ausgearbeitet, um diese Potenziale schrittweise in Produktionsprozesse einzubetten.

Das Projekt trägt bereits Früchte. Die erste gemeinsame Entwicklung: ein Track- und Tracesystem zum Nachverfolgen von Spritzgusswerkzeugen. Dazu wurden mehrere Scan-Stationen errichtet, die Zugriff auf eine interne Datenbank haben. Die dazu verwendete Software ist modular aufgebaut und skalierbar. Dabei gibt es drei Funktionsstufen; in der ersten Stufe werden die Stationen nur für den Eingangsscan verwendet, in der zweiten Stufe werden sie für Eingangs- sowie Ausgangsscan verwendet, in der dritten Stufe kommt die Benachrichtigung des zuständigen Projektleiters direkt auf das Smartphone bei Ereignissen, in denen ein schnelles Handeln erforderlich ist. Die drei Stufen wurden entwickelt, um die Einarbeitung in den neuen Arbeitsschritt so einfach wie möglich für die Mitarbeiter zu gestalten und sie langsam aber zielgerichtet zum vollen Funktionsumfang zu führen. Die Stationen und die zugehörige Software sind beliebig skalierbar; es können jederzeit neue Stationen hinzugefügt werden.

Das Umsetzungsprojekt mit Unterstützung des Kompetenzzentrums ist zwar beendet. Aber die Digitalisierung hat für Solidtec gerade erst begonnen. Zusammen mit der Fauser AG stellt die Solidtec GmbH ihre Geschäftsprozesse auf Basis der ermittelten Potenziale um und integriert sie in ein neues ERP-System.


 

Solidtec GmbH

Die Solidtec GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen, spezialisiert auf generative Fertigung im Bereich des Rapid Tooling: Dazu werden Spritzgusswerkzeuge aus einer hochfesten Aluminiumlegierung hergestellt, so dass die Bauteile in Originalmaterial produziert werden können.

Standort: Dieburg

Mitarbeiter: 120

Branche: Werkzeugbau

Umsetzungsprojekt: Prozessoptimierung durch Reduzierung von Medienbrüchen und Informationsverlusten – von der Auftragsabwicklung über die Produktion bis hin zu Qualitätsprüfung und Versand.  

Projekterfolg: Die Solidtec GmbH verfügt nun über ein Track- und Tracesystem zum Nachverfolgen von Werkzeugen. Dazu wurden mehrere Scan-Stationen errichtet, die Zugriff auf eine interne Datenbank haben. Dies vermeidet lange Suchzeiten und ermöglicht eine effizientere, individuelle Produktionsplanung.

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